bei Umschulung 1. Jahr BS nachholen?


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  • #109036
    Angi1968
    Teilnehmer

    Hallo zusammen,

    also ich bin eher ein alter Hase, aber nur was das Alter angeht. Ich werde jetzt im August eine Umschulung zum Fachinformatiker Systemintegration starten. Durch die Umschulung ist die Ausbildungszeit auf 2 Jahre verkürzt. Wie komme ich an die vorallem wichtigen Inhalte der Berufsschule des ersten Jahres? Vielleicht kann ich ja die nächsten zwei Monate dann auch schon nutzen um diese Dinge schon mal zu lernen. Ich werde ja dann im August in das 2. Lehrjahr der Berufsschule einsteigen.

    Vielen Dank

    Angi

    #125802
    Thomas
    Keymaster

    Ketzerisch:
    Wenn Du umschulst, und Dir ein Jahr erlassen wird, dann hast Du doch das Wissen schon…

    Ich weiß, dass das nicht der Tatsache entspricht, ich frag mich aber mit welcher anderen Begründung bei einem Umschüler das erste Jahr weggelassen werden kann.

    Als Vorbereitung ist sicherlich das Buch eine Hilfe:
    http://astore.amazon.de/commufachiaus-21/detail/3836210150

    Bei Fragen fragen!

    #125815
    iche
    Teilnehmer

    …also ich habe mir nach der Umschulung die Frage gestellt, was die Stifte im 3. Jahr machen =)
    ne, mal im Ernst:
    normale Azubis haben ja nicht nur BS sondern auch praktische Ausbildung im Betrieb. Der Anteil an Unterricht wird sich nicht all zu viel nehmen.
    Da man das erste 1,5 Jahr nur in der Schule sitzen wird, hat man theoretisch die chance, dass das Wissen kompakter und zügiger vermittelt wird. Unsere Stifte haben zB eine Woche 2 Tage, die nächste 3 Tage Unterricht, dazwischen Arbeit… das halte ich für großen Müll. Und wenn du noch einen halbwegs guten Betrieb fürs Praktikum findest läuft das schon…aber du darfst natürlich nicht davon ausgehen, dass du alles nötige in der Schule lernen wirst… da lernst du meist nur, wo du dran bleiben musst- aber das ist bei den normalen Ausbildungen auch nicht anders.

    Man umgebe mich mit Luxus, auf das Notwendige kann ich verzichten. (Oscar Wilde)

    #125827
    Angi1968
    Teilnehmer

    Hallo,

    danke für die ersten Antworten, es ist als Umschüler nicht etwa so, dass man sich das aussuchen kann, sondern tatsächlich es so aussieht, dass man das dann in 2 Jahren machen muss.

    Ich gehe zum einen davon aus, dass man (wer immer das dann auch war?!) sich gedacht hat, dass jemand mit einer abgeschlossenen Erstausbildung in meinem Fall ein Studium (allerdings in ganz anderer Fachrichtung) mit anschließenden 10 Jahren Berufserfahrung, einige Dinge nicht mehr lernen muss, die einem jungen Auszubildenden erst innerhalb der Ausbildung begegnen. Das alles ist dann wohl kaum fachspezifisch, zumal ich davon ausgehe, dass die jungen Auszubildenden mir fachspezifisch eher einiges voraus haben, wie ich es an meinem Sohn sehe, der jetzt 15 ist und in dieselbe Richtung gehen möchte.

    Vorwissen habe ich wirklich schon einiges, wurde mir jetzt von einem Betrieb bestätigt, in dem ich 4 Wochen ein Praktikum gemacht habe und auch meine Ausbildung dort machen werde.

    Eine rein schulische Ausbildung kommt aufgrund der Entfernung zum nächsten Bildungsträger nicht in Frage, also Einzelumschulung in einem Betrieb (so nennt sich das), da ich früher in der Arbeitsvermittlung gearbeitet habe, kenne mich damit auch ein bisschen aus.

    Theoretisch bin ich ja sogar gar nicht mehr berufsschulpflichtig und könnte mich „einfach“ zur Prüfung anmelden wenn die zwei Jahre Umschulung um sind, dass will ich aber auf keinen Fall. Ich kann in dem Betrieb in dem ich jetzt bin sicherlich viel lernen, hoffe aber auf möglichst gute Ergänzung in der Berufsschule und mir ist auch klar, dass ich einiges zuhause werde tun müssen. Da bin ich aber auch hochmotiviert und interessiert dran. Werde in den nächsten Wochen schon mal mit intensiverem Englisch anfangen, auch wenn es im Praktikum halbwegs ging mit den englischen Anleitungen.

    Diese Woche werde ich mich für den Berufsschulunterricht ab August anmelden und da auch mal nachfragen, wie dass bisherige Umschüler gemacht haben, die Praxis dann ins 2. Jahr einzusteigen ist wohl sehr gängig.

    So liebe Grüße
    Angelique

    #125816
    iche
    Teilnehmer

    die 2 Jahre reichen. Wenn du in 2 Jahren kein Land sehen würdest, würde dir im 3.Jahr auch keiner mehr aufs Pferd helfen können. Du hast nicht wirklich weniger Unterricht- zumindest ist das in den US der Fall wie ich sie kenne.
    In einer normalen Ausbildung hat man dann im 3. Jahr fast keinen Unterricht mehr, nur noch Praxis und bisschen PV. Du hingegen gehst 1,5 Jahre in die Schule und dann ein halbes Jahr in die Praxis. Vielleicht würdest du in einer betrieblichen Ausbildung von 3 Jahren um 0,3 Notenpunkte besser abschließen, das ist wohl der Schnitt…
    Das wichtigste ist, dass du dran bleibst und dich nicht verrückt machen lässt.

    Man umgebe mich mit Luxus, auf das Notwendige kann ich verzichten. (Oscar Wilde)

    #125806
    TschiTschi
    Teilnehmer
    iche;57039 wrote:
    die 2 Jahre reichen. Wenn du in 2 Jahren kein Land sehen würdest, würde dir im 3.Jahr auch keiner mehr aufs Pferd helfen können.

    Was sehr vielen Umschülern in der Tat so ist – dass sie kein Land sehen und deshalb u.U. dann 1 – 2x wiederholen müssen.

    iche;57039 wrote:
    In einer normalen Ausbildung hat man dann im 3. Jahr fast keinen Unterricht mehr, nur noch Praxis und bisschen PV.

    Also hat man in der BS im 3. LJ. genau so viel Unterricht, wie im 1. und 2.

    iche;57039 wrote:
    Vielleicht würdest du in einer betrieblichen Ausbildung von 3 Jahren um 0,3 Notenpunkte besser abschließen, das ist wohl der Schnitt…

    Das sollte wohl eher 3,0 heißen! (s.o.)

    iche;57039 wrote:
    Das wichtigste ist, dass du dran bleibst und …

    … Deinem Unternehmen auch auf die Zehenspitzen steigst, wenn Du zum Arbeiten und nicht zum Lernen eingesetzt wirst.

    GG

    #125825
    muecke
    Teilnehmer

    Wenn ich Angi richtig verstanden habe, macht sie eine betriebliche Umschulung – also ist die ganze Zeit im Betrieb und nicht bei einem Bildungsträger oder in einer Schule und macht, wie die anderen Azubis auch, die Berufsschule, hier allerdings erst ab de, 2. LJ, bzw. Berufsschuljahr.
    Ich hätte Dir, wie du aber selbst schon heraus gefunden hast, Wiederholung in Englisch empfohlen, Mathe- und Physik-Grundlagen wieder irgendwo hervorkramen, Grundlagen (wie sie die Kids heut so schon mitnehmen) aneignen – wenn du gerne systematisch lernst: nimm dir die einschlägigen Lehrbücher, bzw. empfohlenen Bücher vor (zb hier auf der fi-ausbilden.de Seite ) – dann kannst du das Wissen des 1. jahres sicher schnell aufholen!
    Ansonsten ist der Tipp von Tschtschi wichtig: pass auf, dass du als Azubi und nicht auf Grund von Weitsicht, Erfahrung, Alter etc. als normaler MA mitläufst, dann können dir nämlich tatsächlich Sachen entgehen!

    #125817
    iche
    Teilnehmer

    @TschiTschi 57040 wrote:

    Was sehr vielen Umschülern in der Tat so ist – dass sie kein Land sehen und deshalb u.U. dann 1 – 2x wiederholen müssen.

    ich weis nicht was bei euch da los ist, bei uns bekommt man ohne erfolgreicher Teilnahme an einem einwöchigem Eignungstest keine IT Umschulung.

    TschiTschi wrote:
    Also hat man in der BS im 3. LJ. genau so viel Unterricht, wie im 1. und 2.

    Das sollte wohl eher 3,0 heißen! (s.o.)

    Tja, andere Länder andere Sitten…bei uns haben die FI im ersten LJ 2 Wochen Unterricht 2 Wochen Arbeit- im 2. Lj eine Woche Unterricht und 2 Wochen Arbeit im 3.LJ nur noch im ersten HJ den gleichen Turnus wie im 2.LJ, danach nur noch ein paar Tage PV…

    zu den 3,0 Pkt : bei „mir“ sind 3 von 24 durchgefallen beim ersten Anlauf, 15 hatten mehr als 80 Punkte, zwei hatten über 90, damit lagen wir 0,3 Punkte unter den „Normalen“… das weis ich ziemlich genau, weil einer unserer Dozenten Vorsitzender der PK war und solche Statistiken gern vorführte.
    Und nochmal zum Unterricht: wir haben nach einem Jahr in der Umschulung mal die „echte“ Prüfungen geschrieben, die Hälfte der „Klasse“ hätte die bereits bestanden- die Zeit reicht, wenn man dran bleibt!
    So eine Ausbildung ist zu 50% Einstellungssache, die andere Hälfte ist Aufassungsgabe, egal ob um~ oder normalgeschult, fertig.
    Wenn man sich natürlich nur belehren lässt, weil einem sonst Amt die Bezüge kürzt, dann ist so eine Ausbildung Geldverschwendung, man muss schon dahinter stehen.

    Man umgebe mich mit Luxus, auf das Notwendige kann ich verzichten. (Oscar Wilde)

    #125828
    Angi1968
    Teilnehmer

    Hallo zusammen,

    wieder erstmal Danke für eure Antworten. Ich glaube es spiegelt schon einiges wider, was ich mir schon gedacht habe. Klar bin ich hochmotiviert und mache das nicht nur, weil mir die Leistungen gekürzt werden könnten. Ich habe alles was in Richtung Umschulung ging selber angeleihert.

    Die Gefahr des „nur arbeiten“ und nicht lernen im Betrieb habe ich mir auch schon gedacht. Da das Arbeiten aber nach meiner Erfahrung im Betrieb durch das Praktikum dauerhaftes lernen ist, kann das auch nicht nur verkehrt sein. Die grundlegenden Mathematischen Sachen habe ich mir auch schon angefangen anzugucken, da ich noch mit einem Eignungstest durch den Kostenträger rechne. Bisher habe ich noch nicht das endgültige Okay. Laut Arbeitsagentur soll das aber nur noch Formsache sein.

    Mir ist ja klar, dass ich 2 Jahre jetzt noch mal richtig Gas geben muss. Ich hoffe dass das dann auch alles funktioniert und ansonsten muss ich mir für die Tiefs halt einfach auch Unterstützung suchen.

    Vielleicht hilft mir ja auch mein Sohn, lach, der lernt ja gerade die wichtigen Grundlagen für eine spätere Ausbildung. :rolleyes:

    Liebe Grüße
    Angelique

    #125818
    iche
    Teilnehmer

    ich wollte dir auch nichts unterstellen, das zielte eher in richtung tschi tschi, in dessen augen umschulungen und deren teilnehmer sowieso nichts drauf haben.
    mach dir keine sorgen, du schaffst das schon. ich bin der meinung, dass in der it der unterricht wichtiger ist als die arbeit. wenn man das entsprechende wissen erarbeitet hat, kommt man draußen zurecht. aber ohne das wissen ist man in der branche im blindflug- ähnlich wie klavierspielen ohne grundwissen über musik…

    Man umgebe mich mit Luxus, auf das Notwendige kann ich verzichten. (Oscar Wilde)

    #125807
    TschiTschi
    Teilnehmer
    iche;57197 wrote:
    ich bin der meinung, dass in der it der unterricht wichtiger ist als die arbeit. wenn man das entsprechende wissen erarbeitet hat, kommt man draußen zurecht. aber ohne das wissen ist man in der branche im blindflug- ähnlich wie klavierspielen ohne grundwissen über musik…

    Wobei sich die Frage stellt, wo mehr Wissen vermittelt wird.
    Unsere Azubis sagen, dass sie bei uns im Betrieb mehr lernen, als in der BS.
    Oder anders formuliert: Diejenigen, die sich alleine auf die BS stützen müssen (weil im Betrieb nur gearbeitet wird), bei denen sieht es in den Prüfungen immer mau aus.

    Und was Deine Spitze gegen mich angeht. Ich habe das hier schon mehrfach gesagt: Meine Einschätzung beruht nicht auf meiner Geringschätzung der Menschen, die eine Umschulung machen, sondern auf meine Erfahrungen im Prüfungsausschuss.

    Deswegen wollte ich Angi1968 vor warnen, selbst aktiv zu werden.

    BTW: Angi1968 – ich hoffe nicht, dass 1968 Dein Geburtsjahr ist?!?!?!?!

    Gruß
    GG

    #125819
    iche
    Teilnehmer

    @tschi tschi
    was ist schlimmes am jahrgang 1968? der ist seeeehr gut gelungen…

    und was die „spitze“ gegen dich angeht:
    „hedi und bledi…“erinnerst du dich? jeder depp bekommt eine fi umschulung…und dann fallen die eben alle durch weil sie halt deppen sind, nicht wollen oder nicht können.
    das war bisher immer dein tenor… und das schlägt überall bei dir durch. zumindest kommt diese message bei den mitlesern so an.

    wann siehst du endlich mal ein, dass es nicht nur karrieren gibt, bei denen alles gerade und nach oben läuft? im gegenteil, dass ist relativ normal. nur wenige bleiben in dem beruf tätig, den sie ursprünglich mal erlernt haben. du bist der exot!
    manchmal muss man sich eben umorientieren und in unserem land der zertifikate und scheine einen weiteren beruf erlernen, wenns sein muss auch mit 39b.was soll man denn sonst machen? die chance verstreichen lassen?
    ich würde auch dasselbe noch mal machen… ich hab auch schon überlegt, ob ich noch mal die ba besuchen sollte…und ich bin auch nicht jünger. wenn du dich mit anfang 40 vlt. zu alt fürs lernen gefühlt haben solltest, projeziere das nicht auf andere…(will meinen:du willst mir hier nicht erzählen, dass du dich zu alt fühlst, und warum sollte angi es dann sein?)
    und ich finde es kontraproduktiv, wie du immer im vorauseilenden schwarzsehen den leuten angst machst, die eh schon welche haben… versuch doch lieber denen mal mut zu machen… dass die leute dran bleiben müssen und sich nicht auf arbeitgeber oder bildungsträger verlassen dürfen ist klar, das sage ich denen ja auch. aber wir haben uns hier eigentlich zusammengefunden um denen, die die ausbildung noch vor sich haben zu helfen… nicht sie zu verängstigen.

    Man umgebe mich mit Luxus, auf das Notwendige kann ich verzichten. (Oscar Wilde)

    #125805
    Angela
    Moderator
    iche;57207 wrote:
    @tschi tschi
    was ist schlimmes am jahrgang 1968? der ist seeeehr gut gelungen…

    Du sagst es! 😉

    iche;57207 wrote:
    aber wir haben uns hier eigentlich zusammengefunden um denen, die die ausbildung noch vor sich haben zu helfen… nicht sie zu verängstigen.

    Richtig!

    TschiTschi, ich bin mir sicher, Du hast in Deinem Berufsleben viel Erfahrung aufgebaut und viel Wissen erworben. Auch ich bin Mitglied eines Prüfungsausschusses und kenne die Prüflinge, bei denen Du Dir denkst „Mein Gott, was haben die 2 bzw. 3 Jahre lang gemacht.“ Aber das sind in den wenigsten Fällen Umschüler oder Leute, die in kleinen Klitschen ausgebildet wurden.

    Was mich jedoch, wie so einige andere hier, ein wenig nervt, ist der dezente (und manchmal sehr deutliche) Unterton der meisten der Postings:
    – aus Umschülern wird eh nie was
    – alle Unternehmen mit unter 1.000 Mitarbeitern nutzen ihre Azubis eh nur aus

    Aber zurück zum Thema:
    @Angi1968
    In meinen Augen hast Du die richtige Einstellung zu der Sache und gehst realistisch an das Ganze ran.
    Wenn Du engagiert dranbleibst ist die Ausbildung/Umschulung in 2 Jahren zu schaffen. Ich drück Dir jedenfalls die Daumen! 🙂

    #125808
    TschiTschi
    Teilnehmer

    Leider ist es so, dass Creti und Pleti eine Umschulung genehmigt bekommen(oder gar machen müssen). Und da die Arbeitsagenturen nicht besonders einfallsreich sind und die IT-Branche als Wachstumsmarkt gilt, bekommen viele eine Umschulung zum Fachinformatiker verpasst, die vermutlich in einem anderen Beruf besser aufgehoben gewesen wären. Gleichzeitig wird den Leuten suggeriert, dass sie dort goldene Aussichten hätten.
    Dass die Informatik aber eine Branche ist, in der das Durchschnittsalter 35 Jahre beträgt und, dass es deshalb dort schwierig ist, als über 40-jähriger Berufseinsteiger vernünftig Fuß zu fassen bzw. einen ordentlichen, gut bezahlten Job zu bekommen, das wird gerne verschwiegen. Das hat auch nichts mit „zu alt sein zum Lernen“ zu tun, sondern mit den Rahmenbedingungen in diesem Arbeitsgebiet.
    Und das Nennen dieser Dinge hat auch nichts mit Angst machen zu tun, sondern damit, dass man den Menschen reinen Wein einschenkt. Wer mit diesem Wissen dennoch eine Umschulung zum FI machen möchte (und keinen unkritischeren), der hat vermutlich wirklich die Motivation, eine solche Umschulung zu einem (sehr) guten Ende zu bringen. Zumindest kann/
    darf er nach der Umschulung nicht überrascht sein, wenn er auf der Straße steht oder einen Job als Boxenschieber bekommt – für den er keine Ausbildung zum Fachinformatiker benötigt hätte.

    Und dann möchte ich noch einen Punkt aufgreifen, der mich geradezu wütend macht. Das unverantwortliche Geschwätz, dass ein gerader, in großen Teilen geplanter Berufsweg heute die Ausnahme sei. Wer jungen Leuten das Gefühl gibt, sie müssten sich über ihre Zukunft keine Gedanken machen und könnten irgendeinen beliebigen Beruf ergreifen, da man so wie so noch dutzende Umschulungen in seinem Leben machen würde, der streut diesen in geradezu fahrlässiger Weise Sand in die Augen.

    Jede Umschulung ist in (Um-)Bruch im Lebenslauf und bei der beruflichen Karriere, da man jedes Mal praktisch wieder bei Null anfangen muss, nicht förderlich.
    Unabhängig davon, dass Arbeitgeber ungerne Mitarbeiter einstellen, die solche Selbstfindungstrips hinter sich haben.

    Zumindest muss sich jeder, der das tut darüber bewusst sein, dass das so ist. Wenn er das dann (trotzdem) dann so für so entscheidet, ist es okay. Dann darf er sich hinterher aber auch nicht beklagen.

    Wenn Du, iche, das für Dich akzeptiert oder vielelicht auch Glück gehabt hast, dann sei froh – aber stelle es bitte nicht als die Regel hin!!!

    @Angie1968: Ich würde mir diese Dinge an Deiner Stelle ganz klar vor Augen führen und darüber nachdenken, warum ein beruflicher Neuanfang als Fachinformatiker mit 43 – in einer Branche, wo viele mit 50 bereits in den Ruhestand gehen (müssen) – für Dich besser ist/ sein soll, als Dein bisheriger Beruf. Wenn Du Dich trotzdem entscheidest, es zu tun, dann wünsche ich Dir viel Erfolg bei Deiner Ausbildung und hinterher bei der Jobsuche!

    Gerhard

    #125820
    iche
    Teilnehmer

    tschitschi, du verwechselst hier irgendwie ursache und wirkung!
    kaum einer würde sich die mühe einer umschulung machen, wenn dazu nicht ein zwang bestehen würde und sei es der, die eigene existenz finanziell zu sichern.
    deine theorie ist eine sackgasse! es gibt berufe, die ein gewisses risiko in sich bergen, dass man die nicht bis zur rente ausüben kann. wenn alle so planen würden, wie du es gern hättest köntest du zb deine wohnung alleine bauen. ist ja auch kein problem mit obi.
    dazu kommt, dass die jungs und mädels heute nicht gerade die wahl haben, was sie für einen beruf erlernen- das richtet sich nämlich meist an danach, was überhaupt angeboten wird und erreichbar ist. Dazu kommt, dass ein 15jähriger jugendlicher es schon früher kaum anschätzen konnte, was er in 40 jahren mal machen will oder kann und einen echten einblick ins berufsleben bekommt man sowieso erst, wenn man ein paar jahre gearbeitet hat.
    im osten gab es den polytechnischen unterricht mit praktischem teil in regionalen betrieben, das hatte schon was. ich wusste in der 8.klasse, dass ich niemals bei zeiss dreher oder linsenschleifer werden will. aber was wissen die 14jährigen heute übers berufsleben? nichts!!!
    ausserdem ist es ja wohl eher so, dass man nicht mal 5 jahre wirtschaftliche entwicklung überschauen kann, wie soll man bei so vielen variablen eine lebenslange Karriereplanung anstellen?
    es leben nun mal nicht alle im schlaraffenland. mach mal die augen auf, was ausserhalb deines sonnentempels los ist!
    dazu kommt, dass viele berufe, die vor 20 jahren einträglich waren es heute nicht mehr sind und die leute noch 25 jahre vor sich haben. du kannst nicht im ernst erwarten, dass diese leute sich dann mit kistenschieben zufrieden geben, sofern man so nen job überhaupt bekommt. was sollen die leute denn sonst machen? meinst du, dass es in anderen branchen besser aussieht? das kannst du knicken. mit einer it- ausbildung kommt man immer noch am weitesten, weil selbst jede handwerkerklitsche nicht mehr ohne auskommt.

    Man umgebe mich mit Luxus, auf das Notwendige kann ich verzichten. (Oscar Wilde)

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darryldobos
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