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Hallo!
Ich habe mal eine Frage, zu der ich gern Meinungen hören würde.
Zunächst zu mir:
Ich bin 20 Jahre alt und mache zur Zeit meinen Wehrdienst. Davor habe ich eine Ausbildung zum Kfz-Mechatroniker absolviert und wurde nicht übernommen. Deshalb habe ich danach ein „Not“ Tätigkeit als Maler gemacht, bis ich schließlich zum Wehrdienst einberufen wurde.Kfz-Mechaniker war noch nie so richtig mein Ding, deshalb möchte ich jetzt Fachinformatiker werden. Ich beschäfte mich jeden Tag mit Computern. Es ist sozusagen mein Hobby :). Bei Freunden helfe ich auch öfters kleine Computer Reperaturen durchzuführen oder wenn jemand Probleme hat mit seinem Internet. Nun habe ich mich bei 4 Ausbildungsplätzen für 2009 zum Fachinformatiker für Systemintegration beworben. Ich muss dazu sagen, dass ich „nur“ einen Qualifizierenden Hauptschulabschluss habe. Gerade habe ich die 1. Absage in meinem Postfach gehabt. Nun frage ich mich, ob mich überhaupt jemand mit Quali und abgeschlossener Berufsausbildung „haben will“? Beide Abschlüsse habe ich mit ca. 3,0 beendet. Bei dem schulischen ist es leicht mich zu rechtfertigen: ich war einfach faul! Aber der „durchschnittliche“ Abschluss bei meiner Ausbildung liegt wohl eher daran, dass es mir keinen Spaß gemacht hat.
Was denkt ihr darüber? Ich wohne außerdem jetzt und einem kleinen Dorf und hab mich in der Großstadt beworben, weil ich gern wenn meine Freundin Ihre Ausbildung 2009 beendet hat mit Ihr in die Großstadt gehen möchte. Das habe ich auch in der Bewerbung „angedeutet“. Wenn jemand das anschreiben lesen möchte, kann ich es auch gerne nochmal posten.
Würde mich sehr über Antworten freuen.
Hi!
Du solltest den Mut nicht verlieren.
Trotzdem muss ich folgende Dinge feststellen, die Deine Einstellung als Fachinformatiker nicht gerade fördern:- Die meisten Betriebe verlangen eine (gute) Mittlere Reife oder sogar Abitur.
- Deine Noten sind nicht gerade überragend – und die Aussage „Ich war faul!“ bekommt man als „Personaler“ oft zu hören. Und die Tatsache, dass der 2. Abschluss nicht besser ist, mach das Ganze auch nicht einfacher.
- Schwierig wird die Angelegenheit auch dadurch, dass Du jetzt den 3. Beruf anstrebst. Das kann als fehlende Beständigkeit Deinerseits interpretiert werden. Jeder der Azubis einstellt wird Zweifel daran haben, dass Du es mit Deinem 3. Beruf anders machen wirst.
Die letzten beiden Punkte würde ich in meinem Anschreiben offensiv angehen! Beim ersten kannst Du nur hoffen!
GG
@TschiTschi 39079 wrote:
Hi!
Du solltest den Mut nicht verlieren.
Trotzdem muss ich folgende Dinge feststellen, die Deine Einstellung als Fachinformatiker nicht gerade fördern:- Die meisten Betriebe verlangen eine (gute) Mittlere Reife oder sogar Abitur.
- Deine Noten sind nicht gerade überragend – und die Aussage „Ich war faul!“ bekommt man als „Personaler“ oft zu hören. Und die Tatsache, dass der 2. Abschluss nicht besser ist, mach das Ganze auch nicht einfacher.
- Schwierig wird die Angelegenheit auch dadurch, dass Du jetzt den 3. Beruf anstrebst. Das kann als fehlende Beständigkeit Deinerseits interpretiert werden. Jeder der Azubis einstellt wird Zweifel daran haben, dass Du es mit Deinem 3. Beruf anders machen wirst.
Die letzten beiden Punkte würde ich in meinem Anschreiben offensiv angehen! Beim ersten kannst Du nur hoffen!
GG
Hallo TschiTschi,
vielen Dank für deine Antwort. Naja, es ist eigentlich nicht der 3. Beruf sondern der 2. Die als Maler zähle ich persönlich nicht dazu, wie gesagt, es war nur ein „Luckenfüller“ um über die Runden zu kommen. Eigentlich ist es meine 2. Ausbildung und ich möchte damit punkten, dass ich jetzt endlich weiss, was ich will. So möchte ich, dass es auch rüberkommt.
Kann ich denn in mein Anschreiben reinschreiben, dass ich zu faul war mich beim Quali anzustrengen und mir die Ausbildung zum Kfz-Mechatroniker auch nicht gefallen hab, und ich deshalb schlechte Noten hatte? Also ich hab gelernt, dass man sich in der Bewerbung in kein schlechtes Licht rücken soll und erst im Vorstellungsgespräch rausrücken soll, falls man gefragt wird!
Aber vielen Dank für deine Anregung. Ich möchte auf jedenfall nicht aufgeben und versuche nun mich weiterzubewerben..Hi!
Ehrlichkeit ist nicht unbedingt eine schlechte Eigenschaft. Und dass DU Maler nicht als Ausbildung zählst bedeutet nicht, dass das „die andere Seite“ auch so sieht. Du musst Dir halt auch darüber im Klaren sein, dass Du – wenn Du nichts zu Deinem „krummen“ Lebenslauf und Deinen Noten schreibst – vielleicht gar nicht die Möglichkeit bekommst, in einem Vorstellungsgespräch alles gerade zu rücken. Also MICH PERSÖNLICH würde jemand, der den Mut hat so was in seine Bewerbung rein zu schreiben deutlich mehr interessieren, als jemand, der mir ein 0-8-15-Anschreiben mit DEM Lebenslauf und DEN Noten schickt. Aber das ist MEINE Meinung – d.h. jemand anders kann da eine unterschiedliche Auffassung vertreten.
Du wirst ja sehen, wie weit Du mit Deinem jetzigen Anschreiben kommst und hast dann ggf. immer noch die Möglichkeit, die Strategie zu wechseln.GG
also was deine headline „ziel zu hoch gesteckt“ angeht:
glaub ich nicht.
ich hab eher ein bisschen bauchschmerzen mit der aussage „ich war faul“…
warum warst du faul? es gibt da nämlich mehrere ursachen-
desinteresse?
überforderung?
unterforderung?
perspektivlosigkeit? oder
unreife?
warum sollte ein potenzieller arbeitgeber davon ausgehen, dass du jetzt nicht mehr faul bist, nach dem du einen großen teil deines lebens so verbracht hast?
ich will dich nicht runtermachen, aber auf sowas solltest du vorbereitet sein und eine ehrliche aber souveräne antwort bereit haben…
zb, was ich mir gut vorstellen könnte:
du hast recht bald gemerkt dass der beruf nichts für dich ist, hattest mit dir selbst zu tun, aber hast es trotzdem durchgezogen-und du solltest betonen, dass du jetzt, nach ein paar gesammelten lebenserfahrungen und dem wehrdienst, im gegensatz zu der ersten ausbildung den kopf frei hast…Man umgebe mich mit Luxus, auf das Notwendige kann ich verzichten. (Oscar Wilde)
@iche 39094 wrote:
also was deine headline „ziel zu hoch gesteckt“ angeht:
glaub ich nicht.
ich hab eher ein bisschen bauchschmerzen mit der aussage „ich war faul“…
warum warst du faul? es gibt da nämlich mehrere ursachen-
desinteresse?
überforderung?
unterforderung?
perspektivlosigkeit? oder
unreife?
warum sollte ein potenzieller arbeitgeber davon ausgehen, dass du jetzt nicht mehr faul bist, nach dem du einen großen teil deines lebens so verbracht hast?
ich will dich nicht runtermachen, aber auf sowas solltest du vorbereitet sein und eine ehrliche aber souveräne antwort bereit haben…
zb, was ich mir gut vorstellen könnte:
du hast recht bald gemerkt dass der beruf nichts für dich ist, hattest mit dir selbst zu tun, aber hast es trotzdem durchgezogen-und du solltest betonen, dass du jetzt, nach ein paar gesammelten lebenserfahrungen und dem wehrdienst, im gegensatz zu der ersten ausbildung den kopf frei hast…Hallo Iche!
Vielen Dank auch für deine Meinung. Die Ursache dafür liegt wohl eher bei Unreife und Desinteresse. Ich bin mir sehr sicher, dass ich den Abschluss mit 1,X beendet hätte, wenn ich mich angestrengt hätte bzw. wenigstens in irgendein Schulbuch reingeschaut hätte. Meine Freunde und alles andere war mir eben damals wichtiger. Ich habe die Tragweite dieses Fehlers damals noch nicht erahnen können.. Die Antwort auf die Frage, warum ich jetzt nicht mehr faul bin, würde ich wohl so wie deine formulieren.. Ich weiss jetzt was ich will, nämlich mein Hobby zum Beruf machen und mehr über die Thematik lernen, ich will ma was erreichen im Leben..
Ich hab mir jetzt auch schon Gedanken darüber gemacht, ob ich nicht die Mittlere Reife nachholen soll. Hab mich auch beim Arbeitsamt und der VHS schlau gemacht, aber hier in der Gegend ist nichts zu machen. Ich müsste in die Stadt, in der ich mich auch beworben habe und dort auf die Abendschule gehen. Eine andere Möglichkeit habe ich nicht. Aber wie soll ich das machen, wenn Vorraussetzung ist, dass ich berufstätig bin, aber keinen Ausbildungsplatz finde? Sollte ich vielleicht in das Anschreiben hineinschreiben, dass ich gerne die Mittlere Reife nachholen möchte? Aber bekommt der (zukünftige) Arbeitgeber denn nicht den Eindruck, dass ich dann nicht mehr 100 % in der Ausbildung geben kann wenn ich das tue?
Hallo!
Wollte mich nur nochmal zu Wort melden..
also vielen Dank euch allen nochmal, aber leider habe ich immernoch keinen Ausbildungsplatz gefunden.
Ich habe es probiert mit dem „ins gute Licht gerückte“ Anschreiben als auch mit dem „ehrlichen“ Anschreiben, in dem ich meine schlechten Noten versucht habe zu begründen und auch hinein geschrieben habe, dass ich den Mittleren Schulabschluss an der Abendschule machen möchte, zusätzlich zur Ausbildung..
nur leider bin ich weder mit dem einen, noch mit dem anderen Anschreiben weit gekommen.
Ich hab es so ziemlich bei allen Unternehmen in und um die Großstadt herum versucht.. die Bewerbungen hab ich schon garnicht mehr gezählt.
Jetzt werde ich wohl nächstes Jahr meine Mittlere Reife auf der BOS nachholen und danach auch das Fachabitur probieren.
Also mein Fazit: Mit „befriedigendem“ Quali ist kein Ausbildungsplatz als FI zu finden..Baldar;43201 wrote:Jetzt werde ich wohl nächstes Jahr meine Mittlere Reife auf der BOS nachholen und danach auch das Fachabitur probieren.Warum versuchst Du es nicht mit der MR, Dich zu bewerben?
Und – ohne Dir zu nahe treten zu wollen – ziehe einmal in Erwägung, dass Du die FH-Reife nicht schaffst (Fachabi ist nochmals etwas anderes und noch ’ne Stufe schwerer). Dann hast Du ein Jahr verloren und bist keinen Schritt weiter – im Gegenteil, Du bist einmal mehr gescheitert. Von meinen (ehemaligen) Azubis mit einer (sehr) guten MR und einem hervorragenden IHK-Abschluss als FISI weiß ich nämlich, dass es ca. 50% nicht schaffen!Baldar;43201 wrote:Also mein Fazit: Mit „befriedigendem“ Quali ist kein Ausbildungsplatz als FI zu finden..Jo – das ist so!
FI ist ein anspruchsvoller Beruf.
Oder umgekehrt: Unternehmen, die nicht mind. eine MR fordern wollen Dich nicht ausbilden, sondern nur ausbeuten – also sei froh, dass Dich keiner genommen hat!Viel Erfolg auf der BOS/ FOS, denn das wird nicht einfach.
GG
P.S. Alternativ blieben noch die Berufeals Mechatroniker und ITSE – da sind die Anforderungen häufig etwas geringer!
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