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Hallo alle zusammen,
mich interessieren die Fächer und die dazu gehörigen Themen, die auf einen als FISI Auszubildenden/-de in der Berufschule zukommen werden.
(Da ich in Berlin ausgebildet werde, hoffe ich natürlich insbesonders, dass jmd der mit dem Unterricht am OSZ IMT vertraut ist, vllt aus dem Nähkästchen plaudern könnte! 😉 )Es interessiert mich einfach so generell aus Neugierde heraus mit was ich zu rechnen habe, denn mir ist zwar bewusst, dass Vorarbeiten nicht ganz dem Sinn der Sache entspricht, da ich allerdings unter einem „gewissen Leistungsdruck“ stehe, wäre ich euch um jeden Beitrag sehr verbunden. :rolleyes:
Wieviel Wissen über Netzwerke, Netzwerktechnik und Programmierfertigkeiten etc. haben eure Azubis zu Anfang der Ausbildung überhaupt? Dass man, wie von vielen behauptet, durchaus legitim vom Stoff, Niveau her bei 0 anfängt im Betrieb & in der BS kann ich mir nicht so recht vorstellen. Zumindest, ist das doch nicht wünschenswert auf beiden Seiten, oder etwa doch?
Denn ich bin ehrlich: Ich will so gut vorbereitet wie möglich einsteigen und brillieren! Auch wenn ich noch Jahre zuvor kein „Geek“ war und mir schon autodidaktisch wie die meisten männlichen Kollegen vermutlich, allerhand beigebracht habe. Ich bin wissbegierig, schnell lernfähig und will die anstehenden 3 Monate bis zum Ausbildungsbeginn produktiv nutzen!
Daher brauche ich einige Schwerpunktthemen von euch. 🙂Also bitte, nennt mir ein paar BS Fächer und umreißt mal die Themengebiete, die man behandeln wird/beherrschen muss.
Bedanke mich bereits jetzt für die Hilfe!Cheers!
Hi,
zur Berufsschule kann ich nicht viel sagen. In der Praxis ist ein gesundes Homewissen von Vorteil. Du solltest schon einen Pc zusammen stöpseln können, ein Betriebssystem aufbringen und ein Mininetzwerk inkl. Internet aufbauen können. Das wichtigste beim Fisi ist, nein! nicht dass du brillierst, sondern dass du lernst, fehlendes Wissen selbst anzueignen und relativ spontan Probleme selbstständig in Griff bekommst. Beim FISI mußt du ein Leben lang alles Neue lernen und der Entwicklungsfortschritt ist rasant. Warte nicht, bis sich jemand vorn hinstellt und dir etwas erzählt. Später im Beruf wird es den nicht mehr geben.
Aber bis dahin gibt es Lehrer, Ausbilder und uns hier…
Viel Spass dabei!
Ho
yo, so in etwa. vorwissen ist, wenn vorhanden sicher nicht von nachteil, aber bedenke auch, dass der unterricht umso langweiliger wird, je mehr man schon kann. Obendrein ist bei vielen „vorgebildeten“eine menge halbwissen dabei…das geht ganz schnell nach hinten los.
Wichtig ist, dass du lernst dir selbst zu helfen. Auswendig lernen in der it ist eine sackgasse. Mit dem bei 0 anfangen funktioniert und wem das ganze nicht liegt, dem nützt auch ein einstieg bei 50% nix.
was die ausbildungsinhalte im winzelnen sind kann ich dir nicht sagen, aber die solltest du im ausbildungsrahmenplam deiner zuständigen ihk finden.
Aber jetzt geniese erst mal die letzten schulferien…ich wünsch dir was!Man umgebe mich mit Luxus, auf das Notwendige kann ich verzichten. (Oscar Wilde)
Ich danke euch beiden schon einmal für diese sehr aufschlussreichen Beiträge!
Ist echt interessant das mal aus dem Blickfeld der Ausbilder geschildert zu bekommen und ansonsten ist Selbstständigkeit und Interesse an stetiger Weiterbildung nicht so das Problem bei mir, das geht schon. 😎Also beide Antworten haben mich zumindest erst einmal beruhigt und nun weiß ich, dass ich es langsam angehen kann. ^^
Befürchtete nur, dass meine baldigen Mitschüler in der BS eventuell solche IT Übergötter und fast schon perfekt ausgebildete Programmierer sein könnten mit denen ich mit meinem jetzigen Wissensstand absolut nicht mithalten könnte. 😮so, aber nun nochmal zu den einzelnen schulfächern und deren erwartungshorizont… gibt’s hier keinen aktiven azubi, der dazu ’n paar worte verlieren möchte? :confused:
mich würde nämlich immer noch brennend interessieren, wie hoch der anspruch der berufsschullehrer so allgemein ist, den sie an ihre schüler stellen?ich weiß, man kann das nicht so pauschalisieren und sollte man auch nicht, weil jeder mensch schwerpunktmäßig anders tickt, ABER! denkt ihr, dass sich ein IT newbie jedoch mit „gesundem interesse“ an dieser branche und abitur mit einem schnitt von 2,4 / 2,5 (an einem allg. bildenden gymnasium) ganz gut in der FISI bzw. FSZ Ausbildung schlagen wird?
da ich oftmals schon aussagen wie folgende von FiSi Azubis gelesen habe:„Die Ausbildung zum Fachinformatiker gilt als schwierigster Ausbildungsberuf“ Quelle: http://www.countdownonline.de/berufe/fachinfo_system.htm
oder
„Ich denke schon, dass man für diese Ausbildung mindestens das Abitur benötigt. Es wird zwar Mittlere Reife angegeben aber man braucht schon das Denkvermögen eines Abiturienten. Das macht viele komplexe Zusammenhänge einfacher.“ Quelle dieser Aussage weiß ich leider nicht mehr, aber Wortlaut war so ähnlich!
→ Kann man sicherlich sehr kontrovers darüber diskutieren, jedoch denke ich persönlich, dass dieser Bildungsabschluss keinerlei Indiz dafür ist, ob man das Zeug zum FiSi hat. Hab Leute beim Bewerbungsverfahren erlebt, die zwar „nur“ die Mittlere Reife besaßen aber meiner Meinung nach viel intelligenter waren als ich, z.B. im mathematischem Bereich usw. 😮
Gut, nun hab ich die Ausbildungstelle bekommen; vermutlich wegen meiner etwas höhren sozialen Kompetenz schätze ich mal, aber ich schweife ab.Meine Frage: Was haltet ihr von diesen 2 zitierten Aussagen bzw. Thesen?
Richtig/Falsch? Warum? (kurze Begründung in 1-2 Sätzen wäre mir lieb)
P.s. tut mir ehrlich leid, falls ich zu viele fragen stellen sollte! aber ich will zu gern wissen, was ihr so davon haltet; wenn schon mein ursprünglicher post nicht so der burner war. 😀
hallo mai,
zur ersten aussage: ich habe 3 abgeschlossene berufsausbildungen und kann ehrlich nicht sagen, welche davon die schwerste war. anwendungsentwicklung ist sicher eine höchst komplexe sache, man sollte abstrakt denken können…das muss man aber auch im handwerk…schließlich baut man da auch sachen, die es noch nicht gibt. es kommt auch nicht auf solche thesen an, sondern darauf, was man sich selbst für ziele steckt und was man sich, unter reeller selbsteinschätzung zutraut…daran scheitern die meisten. entweder man hat sich hoffnungslos überschätzt, dann kann man’s einfach nicht , oder man hat etwas überschätzt und will das ganze wegen der mangelnden herausforderung und perspektive nicht.
abgesehen davon, das du lt. deiner aussage fisi werden willst, da bleibt dir das gros an programmierung erspart.
zur zweiten these:
Ich halte sie für völlig falsch.
ich habe schon ehemalige fleischer mit mittelmäßigen realschulabschluss diese ausbildung im verkürztem umschulmodus hervorragend bewältigen und abiturienten mit 2er schnitt, als auch fh ingenieurescheitern sehen. ein schulabschluss ist allenfalls ein indiz, ob man etwas kann oder nicht. entscheidend ist der mensch dahinter. die schulzeugnisse als bewertungskriterum sind nur begrenzt aussagekräftig. Da würde ich immer die gesamte laufbahn berücksichtigen. es gibt sehr viele leute, die mit dem althergebrachtem schulsystem ihre probleme haben. Wenn ich mir dann noch die lehrer ansehe, die seltenst selber wissen, wie man einen pc, handy, fernseher usw bedient, die 0 ahnung haben, wie es „draussen“ läuft, denen traue ich auch keine korrekte beurteilung des beruflichen leistungsvermögen ihrer schüler zu. lass das alles ruhig auf dich zukommen und vertraue deinem urteil, nicht dem der anderen, denn dich richtig einschätzen kannst nur du selbst.Man umgebe mich mit Luxus, auf das Notwendige kann ich verzichten. (Oscar Wilde)
Hallo Mai,
dann will ich dir als aktueller Schüler auch mal antworten zum Thema BS. Es ist wie du sagst unmöglich darüber zu pauschalisieren, da jede Schule den Lehrplan anders aufbaut und die Lehrer unterschiedlich motiviert sind.
Ich bin mal im Netz auf Unterrichtsmitschriften eines FIAEs gestossen, der halbwegs was in der BS gemacht hat, wie es scheint und habe mit diesen Skripten für die ZP gelernt. Das war hier:
http://www.michael-puff.de/Archiv/Ausbildung_FIAE/Da steht viel mehr drin und scheint viel strukturierter als das, was ich bisher in den ersten 1,75 Schuljahren selber erlebt habe. Viele Nebenfächer (Deutsch/Kommunikation, Englisch) sind pillepalle, denn „es müssen ja ggf. auch Haupt- oder Realschüler mitkommen“. Im ersten Halbjahr Englisch haben wir nur Grammatik wiederholt auf dem Niveau des 6. Schuljahres.
Wirtschaft dagegen ist „anspruchsvoll“ da es für alle was neues ist: Vertragsrecht, Betriebswirtschaft usw. hat man in der Regel vorher nicht gehabt.
Bei und sind FiSis (23) und AEler (6) in einer Klasse. D.h. für 29 Leute sind nie genug funktionierende Rechner da. Daher bringen viele ihr Notebook mit „da man dann ja auch besser zocken kann“. Dementsprechend langsam kommt der Unterricht voran.
(NB: Wir haben nur 1 Mädchen in der Klasse, das ist vllt. ein Extremfall, trotzdem solltest du mit einer geringen Frauenquote rechnen.)In Programmieren lernen wir AEler nix, denn „die FiSis sollen ja auch mitkommen“. Umgekehrt wird für die FISIs in ITS (Inform.Techn.Syst.) recht viel gemacht, aber vor allem Theorie und da das halt trocken ist, geht das auch nur schleppend.
Datenbanken – SQL ist eigentlich recht easy, halt wie eine Programmiersprache, in der es nur begrenzt Befehle gibt (vllt. 15-20 die man kennen sollte). Trotzdem haben da alle keine Lust drauf und/oder einen Horror vor (vor allem die FISIs) das der Lehrer super langsam vorgeht und man keinen grünen Faden sieht.MMn wird es nicht so schwer werden, in der Schule mitzuhalten, vor allem wenn man ein bißchen Engagement zeigt, denn viele Jugendliche haben gerade 10-13 Jahre Schule hinter sich und keinen Bock auf die BS. Wenn man da dann heraussticht (ohne gleich zum Streber zu werden) hat man gute Karten und kann vor allem in der Mitarbeit auch viele Punkte sammeln.
Du wirst schnell sehen, ob deine BS gut ist oder nicht. Falls nicht, mach einfach mit um gute Noten zu kriegen (sieht halt gut aus), schau das du viel im Betrieb lernst und dich da nützlich machst, und lerne für die Prüfungen nocheinmal unabhängig von der Schule. Dazu gibt es Bücher und auch Kurse in der IHK.
Ich wünsch Dir auf jeden Fall viel Erfolg und eine schöne Zeit.
Jumpy aka Ralph
zum Beitrag von „iche“: runde sache, nachvollziehbare einschätzung, informativer text → danke dir recht herzlich schon mal dafür! 😮
und zu Jumpys Text: Danke für den Link! Hab den mir mal eben angeschaut und da scheint echt sehr viel brauchbares Material zum lernen dabei zu sein, der fleißige Mann hat das sogar alles abgetippt und nicht nur eingescannt, mensch! 😮
Zu dem restlichen Text kann ich nur sagen: damit hast du eigtl die meisten meiner Fragen sehr gut beantwortet, genau sowas wollte ich hören. Bin froh, dass du dich hier mit eingeklingt hast in den Thread! Alle groben Unklarheiten über BS und die jeweiligen Fächer sind geklärt und was die niedrige Frauenanzahl angeht, kann ich vllt ergänzen, dass du sicher recht hast aber ich persönlich denke ja, dass sich in unserer „Behördenklasse“ bestimmt noch 2-3 andere Mädchen dazugesellen werden, da mir gesagt wurde, dass die von der Personalabteilung entsprechende Vorgaben „von oben“ haben (Bewerbung von weiblichen Interessenten bevorzugt behandeln bei gleicher Quzalifikation usw. , was man eben schon mal so in Presse und Werbung gehört hat von Bundeswehr und co.) , damit es mit der Frauenquote in unserem Verbund nicht ganz so mau aussieht, um es mal salopp zu sagen. Ansonsten stimme ich dir voll und ganz zu, war und bleibt vermutlich noch eine Weile ein Beruf mit hohem Männeranteil.
Noch eins: Um Gottes Willen! Ihr seid 29 Schüler in einer Klasse und die Kapazitäten der BS reichen noch nicht mal aus damit jeder an einem Rechner arbeiten kann, grade bei der Berufsausbildung?
Ich geh mal davon aus, dass das eher die Ausnahme ist, diese hohe Anzahl der Schüler, die knappen Arbeitsplätze, oder etwa nicht? :confused:
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