Wie gut ist die BS?


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    Beiträge
  • #114283
    Borges
    Teilnehmer

    Nö, ich mag mich nicht mehr hauen. Ich weiß auch nicht mehr weiter, anscheinend spreche ich eine andere Sprache und habe mein ganzes Berufsleben lang auf einem anderen Planeten gelebt.

    Nur, um irgendwelchen Mißverständnissen vorzubeugen: Ich betreue in meinem Betrieb eine große Anzahl von IT-Azubis verschiedenster Berufe. Teilweise zusätzlich als direkter Ausbilder für bestimmte Ausbildungsinhalte.
    Streiten mag ich heute eigentlich gar nicht. Meine Laune ist zu gut, weil die Durchfallquote in dieser Prüfungsrunde gerade fast gegen Null zu tendieren scheint. Und das bei einer Anzahl von Azubis zwei Klassenstärken hoch.

    Sorry Thomas, wenn ich das Forum mit meinem ersten Beitrag schon etwas in Unordnung gebracht habe 🙂

    #114271
    Anonym

    eine durchfallquote ? bei einer FI ausbildung……….
    das ist zu lustig …. 🙄

    der planet auf dem du lebst/gelebt hast ist deutschland, das land wo ein ae sich in die buchhaltung einmischt und ein buchhalter die rechner beschafft, weil beide meinen irgendwas davon zu verstehen!

    #114250
    ausbilderschmitt
    Teilnehmer

    Nun möchte ich auch noch meinen Senf dazu geben.
    Mal vom Diskussionsbeginn ausgehend, in dem es ja um die Qualität der BS geht, möchte ich mal den Sinn und Zweck einiger Fächer unkommentiert stehen lassen. Als Entwickler und Ausbilder weiß ich das einige Dinge sehrwohl gebraucht werden, andere weniger je nach Branche. Aber das ich das nun alles geziehlt so aufteilen könnte “ Deutsch brauch ich, BWL nicht….“ kann ich nicht bestätigen, dies ist Aufgabenspezifisch einzuordnen. Aber das nur am Rande.
    Über die Qualität der BS gibt es sicherlich auch personenbezogenen Abhängigkeiten, und das Lehrer (und selbst Professoren, wie ich aus eigener Erfahrung weiß) nicht immer wissen von was sie sprechen, gerade im Bereich IT, steht für mich ausser Frage. Viel wichtiger Stufe ich die Frage ein ob dieses gefährliche Halbwissen nicht auch der Ausbildung schaden kann wenn falsche Grundlagen vermittelt werden?
    Oftmals kann man den Lehrkräften auch keinen Vorwurf machen, da sie nicht mehr am Puls der Zeit tätig sind und aktuelle Entwicklungen oftmals „verschlafen“.
    Aber um nicht alle über einen Kamm zu scheren, es gibt natürlich auch mehr als genug positive Beispiele, wo im Zweifelsfall die Lehrkräfte auch den Schülern zuhören können ohne sich eine blöße zu geben.

    #114242
    Thomas
    Keymaster
    Borges wrote:
    Sorry Thomas, wenn ich das Forum mit meinem ersten Beitrag schon etwas in Unordnung gebracht habe 🙂

    Kein Problem, dafür ist es ja ein Diskussionsforum 😉

    Ich finde es ja gut, wenn Ihr Eure Meinung austauscht! Aber bitte, nicht persönlich werden. Sachlich sind die Sichtweise ja glaube ich ganz gut dargestellt.

    @ausbilderschmitt:
    Danke dafür, das Thema wieder on topic zu bringen…

    Bei Fragen fragen!

    #114280
    Borges
    Teilnehmer

    Durchfallquote? Das gibt es wirklich. Doch. Spontane Suche brachte z.B. für die IHK Erfurt (ja, ist weit weg von uns, aber trotzdem) Statistiken:
    http://www.erfurt.ihk.de/index.jsp?StartWith=/www/ausweiterbildung/statistiken/pruefungen/

    Egal, wir liegen auf jeden Fall mit den bisherigen Prüfungsergebnissen um einiges über dem Durchschnitt des Kammerbezirkes. So falsch und so schlecht kann daher weder die Berufsschule noch der dort vermittelte Inhalt sein. Oder halt…die Prüfungsausschüsse sind ja auch böse und nur von ahnungslosen Greisen besetzt, wie ich schon oft an anderer Stelle lesen musste.

    Willkommen im Leben 🙂

    Und jetzt höre ich lieber auf.

    #114261
    FastJack
    Teilnehmer

    @ Ausbilderschmitt
    Joah …da seh ich auch eines der grössten Ursachen (zumindest bei uns)
    is ja auch klar das die Lehrer das machen weil sie das toll finden. Punkt ist
    aber das es so nicht laufen kann. Ist ja auch nicht so als wird das erste mal
    darüber diskutiert. Die Lehrer sagen es liege am Geld (was durchaus sein kann) die Schulleitung sagt es liegt an der Regierung und die sagen es läge an weiss Gott was. Dieses Problematik ist aber nicht nur in Berufsschulen sondern haben einige schulformen mit zu kämpfen zumindest was den finanziellen teil angeht ….. weil dadurch könnten sich einige Probleme lösen lassen z.B. könnte man dadurch mehr effizientere Fortbildungsmassnahmen für die Lehrer um am Puls der Technik dran zu bleiben….
    Das mit dem falschen Halbwissen halte ich persöhnlich auch für sehr bedenklich….. Ich habe das Glück das mein Ausbilder immer die Unterlagen durchsieht und sagt das is Käse und das nicht ….so weiss ich wenigstens wo dann der Wurm drin ist….aber was ist mit denen die nicht solche Möglichkeiten haben ….die müssen das für bare Münze nehmen und stehen dann bei der Prüfung und auch im späteren Berfusleben an diesen Punkten dumm da ……

    @Borges: Würd dir ja jetzt den Bundesverdienstkeks verleihen aber ich muss mit den anderen Azubis weiter unseren Untergrundkrieg gegen die böse IHK und die noch bösere BS führen……muhahahaha

    Vive la resistance! 😀

    #114270
    Anonym

    was muß man den tun um da durchzufallen ? O_o
    müssen diese geistlosen aussagen ala „Willkommen im Leben“ sein ?
    ich könnte sie auch mal in der welt begrüssen, aber wozu ? ich lasse sie lieber mal im glauben sie machen ihren job hervorragend und sind das maß aller dinge – wofür sei mal dahingestellt….

    #114279
    Borges
    Teilnehmer

    O.k., ich versuche es auch noch einmal:
    Es mag an Berufsschulen einige der geschilderten Probleme geben. Ich kann nur über die Berufsschulen reden, die ich kenne. Dort arbeiten sehr viele Seiteneinsteiger aus der freien Wirtschaft, die die Auszubildenden auch mit hohem privaten Engagement durch die Prüfung bringen. Daher stehe ich Tendenzen, die Berufsschule und Berufsschullehrer pauschal als überflüssig zu bezeichnen, ziemlich kritisch gegenüber.

    Ähnliches gilt für die Fächerauswahl (Religion und Sport halte ich auch für nur grenzwertig nützlich. Argumente dafür sind wohl auf anderer Ebene zu suchen. Ich kenne sie nur rudimentär, daher sage ich lieber nichts dazu). Solange man nicht die Berufsbilder und das Prüfungsverfahren pauschal ablehnt, machen die sonstigen Fächer dagegen Sinn. In der Prüfungsphase haben Lehrer aller Fächer die Auszubildenden im Rahmen Ihrer Schwerpunkte unterstützt. Sei es bei der Erstellung von Pflichtenheften, bei der Ermittlung von Projektkosten und Projektnutzen, der Erstellung von Struktogrammen, PAP, ERM, der Dokumentation usw., bis hin zur Präsentationstechnik. Gerade in dieser Phase spielen Kenntnisse aus allen Bereichen eine große Rolle.

    Jaja, das Verdienstkreuz. Ich hatte eigentlich das genannte Engagement der Berufsschule für den Erfolg verantwortlich gemacht. Nicht zu vergessen: die Aufgeschlossenheit und Initiative der (Ex-)Azubis.

    #114241
    Thomas
    Keymaster

    Ok, also zurück zum Thema:

    Bisher finden viele die BS schlecht und wenige Ausnahmen haben gut Erfahrungen gemacht. Alle einverstanden? 😀

    Bei Fragen fragen!

    #114251
    Angela
    Moderator

    Tatsächlich ist wohl, wie an vielen anderen Schulen ebenso, viel von den jeweiligen Lehrern abhängig.

    Auch an der BS, die unsere Azubis besuchen, gibt es die Fälle, die am Anfang der Stunde (veraltete) Info-Blätter austeilen und sagen „lest das mal durch“, es gibt jedoch auch viele sehr engagierte Lehrer, die auch über sehr gutes fachliches Wissen verfügen.

    Zudem habe ich erst kürzlich von einigen BS-Lehrern die Anfrage bekommen, ob sie nicht mal in unserem Betrieb vorbeischauen könnten, um den Unterricht besser auf die Bedürfnisse der einzelnen Betriebe abzustimmen. Ein gutes Angebot, wie ich finde, dass auch durchaus von Interesse und Engagement zeugt.

    Meiner Meinung nach sollte man das Ganze also etwas differenzierter betrachten und nicht pauschalisieren, „die BS ist schlecht“ oder „die BS ist gut“. 😉

    #114240
    Thomas
    Keymaster
    Angela wrote:
    Zudem habe ich erst kürzlich von einigen BS-Lehrern die Anfrage bekommen, ob sie nicht mal in unserem Betrieb vorbeischauen könnten, um den Unterricht besser auf die Bedürfnisse der einzelnen Betriebe abzustimmen. Ein gutes Angebot, wie ich finde, dass auch durchaus von Interesse und Engagement zeugt.

    Das finde ich richtig gut! Hätte ich auch gerne… Vielleicht sollte ich einfach mal in der BS anrufen?

    Angela wrote:
    Meiner Meinung nach sollte man das Ganze also etwas differenzierter betrachten und nicht pauschalisieren, „die BS ist schlecht“ oder „die BS ist gut“. Winken

    Hast Du natürlich recht…

    Bei Fragen fragen!

    #114269
    Anonym

    @Angela: wir haben genau das versucht, mehrere unternehmen habe versucht die berufsschule zu einer kooperation zu bewegen, diese hat sich allerdings quergestellt und auf den rahmenplan, bzw den lehrplan verwiesen.

    @borges: lesen sie mal einen meiner ersten posts, wo ich erzähle das unsere lehrer sich eine goldene nase verdienen. und soweit ich das weiß geht es so oder ähnlich in der gesamten region hier zu.
    sport und religion für einen fi….. na sicher….. wir sollten auch physik haben, den wir gehen ja mit strom um und biologie wäre auch wichtig, immerhin haben viele von uns büropflanzen 🙄
    aber den schulen geht es ja so gut, das sie nicht wissen wohin mit dem geld, also können sie die fächer natürlich anbieten. immerhin arbeiten wir nur mit topmoderner technik (200mhz sind doch der neueste stand, oder ?). unsere lehrer sind auch alle samt quereinsteiger, aber mal ehrlich: wer wird bs-lehrer ? ich denke diejenigen die es in der freien industrie zu nichts gebracht haben und mit ihrem rudimentären in der BS scheinbar gelänzen können…..

    generell könnten die berufsschule sich als nützlich erweisen, aber in der art wie es bei uns zugeht sind es 10 stunden zeitverschwendung die man im betrieb deutliche besser verbrigene könnte. man sollte die BS auf die fächer wug und präsentationen beschränken und den rest den betrieben überlassen. wenn man dann noch 2 gute lehrkräfte ihn den beiden fächer hätte wäre alles wunderbar.

    #114278
    Borges
    Teilnehmer
    Quote:
    sport und religion für einen fi….. na sicher…..

    Ich sagte doch, dass ich den Nutzen auch nur sehr grenzwertig sehe. Ich bin allerdings kein Pädagoge, daher halte ich mich lieber heraus.

    Quote:
    aber den schulen geht es ja so gut, das sie nicht wissen wohin mit dem geld, also können sie die fächer natürlich anbieten

    Die Fächerauswahl und der Lehrplan liegt nicht im Ermessen der Berufsschule. Auch für die Ausstattung kann die Schule in der Regel nichts. Im Gegenteil, da unterschreibt die Schulleitung wahrscheinlich jeden Protestaufruf mit.

    Kooperation Betrieb und Berufsschule ist immer gut. Ich muss aber zugestehen, dass das manchmal schon an der zwischenmenschlichem Verständnis zwischen Lehrer und Betreuer scheitern kann. Hier zum Glück nicht, im Gegenteil. Leher kommen uns spontan besuchen. Wir werden gefragt, welche Sprachen oder Systemumgebung bei uns Standard sind, um das in den Unterricht einzubauen.

    Quote:
    ich denke diejenigen die es in der freien industrie zu nichts gebracht haben

    Mag es geben. Hier aber nur selten. Offensichtlich lebe ich in einem Tal der Glückseligen. Beispiele: Ein früher in der Forschung tätiger, der einfach mal etwas anderes machen wollte. In diesem Fall jungen Menschen etwas vermitteln. Oder ein sehr fähiger Ingenieur, den aus familiären Gründen die Arbeitszeit reizte. Es sind zwar nicht alle so, aber ich habe noch mehr Beispiele. Die Annahme, dass in der freien Wirtschaft soviel mehr verdient wird, stimmt leider nicht mehr. Ich empfehle dazu die letzten Gehaltsübersichten auf heise.de. Von der Arbeitszeit in vielen Betrieben reden wir lieber nicht mehr.

    #114260
    FastJack
    Teilnehmer

    hm….. ich glaube die Frage wurde noch gar nicht gestellt…..darf man mal fragen wo „hier“ ist?????

    sicher es gibt „Lehrer“ und „Leerer“ das dumme ist nur das ich bisher in meiner Schullaufbahn nur selten auf ersteres gestossen bin…..

    aber ich denke das bald nicht nur in der freien Industrie es schwerer wird….. laut jüngsten Anregungen in der Regierungen wirds vermutlich auch darauf hinauslaufen das es mit dem angenehmen Dasein des Lehrers bald nicht mehr so angenehm sein wird….

    ich möchte jetzt auch nicht das sie da anfangen zu kürzen ..das bringt nirgendwo was…… aber ich denke wenn man das Beamtentum in dieser Riege abschafft ….. würde man schon wesentlich mehr Flexibilität erreichen …. die Faulpelze unter den Lehrern sind gezwungen was zu tun …. und es wird durch sowas nicht mehr verhindert das halt ziemlich fähige leute die auf Lehramt studiert haben auf der Strasse stehen weil man die Trantüten an der Schule nicht so einfach los werden kann es sei denn man schickt sie auf kur

    #114277
    Borges
    Teilnehmer

    Ich kenne einige Berufsschulen in den IHK Bezirken Duisburg-Wesel-Kleve und mittlerer Niederrhein (Krefeld).

    Quote:
    aber ich denke das bald nicht nur in der freien Industrie es schwerer wird….. laut jüngsten Anregungen in der Regierungen wirds vermutlich auch darauf hinauslaufen das es mit dem angenehmen Dasein des Lehrers bald nicht mehr so angenehm sein wird….

    Ja. Ich persönlich hätte auch nichts dagegen, wenn Lehrer bis z.B. 16.00 Uhr in der Schule bleiben müssten. Sie würden als Ansprechpartner zur Verfügung stehen, könnten in dieser Zeit die Unterrichtsvor- und Nachbereitung dort machen. Die von mir genannten Beispiele beruhen auf persönlichem Engagement. Vielleicht erhöht eine solche Maßnahme das Engagement für den Rest.

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