Vorkenntnisse gut oder nicht?


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    Beiträge
  • #108544
    Thomas
    Keymaster

    Hi!

    Bin gerade über eine Diskussion in einem anderen Forum gestolpert und würde gerne wissen, wie Ihr das seht.

    Ist es gut, wenn ein Azubi Vorkenntnisse mitbringt oder nicht? Wirkt sich das auf die Einstellung aus?

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    #116963
    TschiTschi
    Teilnehmer

    Hallo!

    Vorkenntnisse halte ich nicht unbedingt für nötig – u.U. auch für schädlich, wenn’s nämlich z.B. (falsches) Halbwissen ist). Wichtig ist jedoch, dass ein Azubi sein Interesse für seine (zukünftigen) Beruf einigermaßen plausibel machen kann. Insofern ist es schon hilfreich, wenn er die eine oder andere Erfahrung gesammelt hat – also z.B. als FiSy ein Netzwerk (oder zumindest einen Internetanschluss) konfiguriert oder als FiAw „ein“ Programm geschrieben hat.
    Allerdings halte ich von Forderungen, dass Erfahrungen vorhanden sein müssen nicht viel – das sieht für mich dann eher so aus, als wenn ein Unternehmen billige Arbeitskräfte benötigen würde!

    GG

    #116956
    Thomas
    Keymaster

    Hi! Lang nix mehr von dir gehört. Ich stimme Deiner Meinung voll und ganz zu. Vor allem dem Satz „Wichtig ist jedoch, dass ein Azubi sein Interesse für seine (zukünftigen) Beruf einigermaßen plausibel machen kann.“

    Bei Fragen fragen!

    #116958
    Angela
    Moderator

    Ich seh das ähnlich. Ein gewisses Grundwissen erwarte ich zwar (darunter versteh ich so Sachen wie: wie schalt ich einen PC ein, wie speichere ich Dateien etc.), das kann man aber heutzutage wohl auch.
    Ansonsten bevorzuge ich Kandidaten, die, wie GG sagt, Interesse und Engagagement mitbringen, aber noch nicht allzu viel an Vorkenntnissen.

    Meine Erfahrung ist nämlich, dass sich Leute mit guten Vorkenntnissen zum einen einer gewissen „ich muss nix mehr lernen, ich kann eh schon alles“ Haltung hingeben und zum anderen häufig auf Halb- oder „Falschwissen“ beharren, ebenso wie auf einem Programmierstil, der mir die Haare zu Berge stehen lässt (ich sag nur „goto“).

    Zudem empfinde ich es als einfacher z.B. einem Programmierneuling Objektorientierung nahe zu bringen als einem, der bereits schon einiges linear oder modular programmiert hat. Alte Gewohnheiten abzulegen ist schwerer als neue anzunehmen. 😉

    #116967
    Hodata
    Teilnehmer

    Home-Kenntnisse sind gern erwünscht. Es ist Musik in meinen Ohren, wenn mir ein netter SI Berwerber voller Stolz erzählt, daß er seinen PC zu Haue allein mit 2ter Festplatte und 1 GB Speicher aufgerüstet hat. Der findet dann auch meine 5 banalen Fehler in einem präparierten PC locker. (hier das Stromkabel an der HD ab, da kein RAM drin, IDE-Kabel am CDROM fehlt…usw.) Sollte mir einer die Frage nach einem gesplittetem Port am switch erklären können, dann werde ich mißtrauig…

    Ich gebe zu, daß die Ausbildung mit Twins einfacher ist, als mit Schulabgängern, aber die besseren Abschlüsse bringen wohl die „Kleinen“. Ausnahmen bestätigen natürlich die Regel, mein bester Azu aller Zeiten war ein Twin.

    Bei den AE´s ist es wohl ähnlich, bissl VB in der Schule und daheim ist doch okay…

    #116962
    TschiTschi
    Teilnehmer
    Hodata wrote:
    Der findet dann auch meine 5 banalen Fehler in einem präparierten PC locker. (hier das Stromkabel an der HD ab, da kein RAM drin, IDE-Kabel am CDROM fehlt…usw.)

    Naja, das zeigt IMHO nur, dass er basteln kann – aber nicht unbedingt, dass er die Voraussetzungen für eine Ausbildung zum FiSi mitbringt. Denn die ist ja bei weitem mehr, als das Rumschrauben am PC bzw. das Zusammenschrauben eines PCs ist bestimmt nur eine untergeordnete Arbeit für einen FiSi.

    Mir würde hier u.a. das Interesse an Netzwerken etc. fehlen!
    Und über Teamfähigkeit etc. wird ja auch nix ausgesagt!

    GG

    #116966
    Hodata
    Teilnehmer

    Er soll ja den Beruf erst lernen und am Anfang weckt das Basteln am PC das Interesse am Beruf. Für mich ist der Gesamteindruck beim Bewerbungsgespräch wichtig. Experimente zur Erkundung der Teamfähigkeit oder dem Interesse an Netzwerken kann ich mir bei der Fülle der Bewerber und der Fülle meiner Aufgaben leider nicht leisten.

    #116955
    Thomas
    Keymaster
    Hodata wrote:
    Experimente zur Erkundung der Teamfähigkeit oder dem Interesse an Netzwerken kann ich mir bei der Fülle der Bewerber und der Fülle meiner Aufgaben leider nicht leisten.

    Schade. Das finde ich immer das Beste Einstellkriterium. Vergleiche auch:
    http://www.fi-ausbilden.de/Praktikantenprojekte.54.0.html

    Übrigens: Wer noch weitere Ideen für solche Aufgaben hat, darf sich gerne bei mir melden 🙂

    Bei Fragen fragen!

    #116964
    TschiTschi
    Teilnehmer
    Hodata wrote:
    Experimente zur Erkundung der Teamfähigkeit oder dem Interesse an Netzwerken kann ich mir bei der Fülle der Bewerber und der Fülle meiner Aufgaben leider nicht leisten.

    Ich halte Teamfähigkeit und die anderen „weichen“ Faktoren für mindestens ebenso wichtig, wie die fachliche Eignung.
    Und man muss das ja nicht für jeden Azubi extra machen. Bei uns geschehen diese Vorstellungsgespräche (inkl. Gruppenarbeit) innerhalb eines Nachmittages mit ca. 10 Azubi-Bewerbern!

    GG

    #116954
    Thomas
    Keymaster
    TschiTschi wrote:
    Bei uns geschehen diese Vorstellungsgespräche (inkl. Gruppenarbeit) innerhalb eines Nachmittages mit ca. 10 Azubi-Bewerbern!

    GG

    Mach Ihr dann auch Gruppenvorstellungsgespräche oder sind das Einzelgespräche?

    Bei Fragen fragen!

    #116961
    TschiTschi
    Teilnehmer
    Thomas wrote:
    Mach Ihr dann auch Gruppenvorstellungsgespräche oder sind das Einzelgespräche?

    Das findet ALLES in der Gruppe statt – d.h. da stellt sich jeder der Reihe nach vor. Wobei die Teilnehmer sich freiwillg melden können.
    Schon daran wann sich ein Teilnehmer meldet und dabei, wie er sich verhält, während die anderen reden, kann man interessante Beobachtungen machen und ggf. Schlüsse ziehen!

    GG

    #116965
    Hodata
    Teilnehmer

    Nicht schlecht, so wollte ich es mal an einem Probearbeitstag machen, aber den hat man gestrichen und so mache ich im Einzelgespräch einen Schnelldurchgang. Cheffe muß das Gespräch führen und zwei andere beobachten die Sache. Mit ein wenig Menschenkenntnis und kluger Gesprächsführung weis man nach 5 Minuten bescheid. Naja, ich mach das aber nun auch schon seit 20 Jahren, früher hätte ich da wohl öfters daneben gegriffen, aber es gab schon immer alte Haasen…

    #116968
    iche
    Teilnehmer

    [senfdazugeb]ich habe leute zur genüge erlebt, die in der meinung, keine vorkenntnisse haben zu müssen, in eine it ausbildung zu gehen und die dann erwarteten, das sie das nötige wissen eingeblasen bekommen und den rest für die prüfungen auswendig lernen können.
    die meisten waren versager(innen). andersrum haben wir auch genug davon, hobbyzockern zu glauben, das sie was von it verstehen, nur weil sie mal ne graka eingebaut haben.
    das einzige was da wirklich hilfreich ist, ist ein mehrtägiges, besser mehrwöchiges praktikum mit anspruchsvollen aufgaben, denn da zeigt sich, was gehauen und gestochen ist. was zb sehr wichtig ist, die fähigkeit sich selbst weiterzubilden, kann man aus keienr bewerbung, vorstellung oder singulären probearbeitstag herausfinden.
    hinzu kommt ja auch der aspekt, das es die leute demotiviert, wenn sie nach einer weile merken, das sie der ausbildung nicht gewachsen sind…man tut ihnen also keinen gefallen, sie reinzuschleifen.[/senfdazugeb]

    Man umgebe mich mit Luxus, auf das Notwendige kann ich verzichten. (Oscar Wilde)

    #116953
    Thomas
    Keymaster
    iche wrote:
    [senfdazugeb]ich habe leute zur genüge erlebt, die in der meinung, keine vorkenntnisse haben zu müssen, in eine it ausbildung zu gehen und die dann erwarteten, das sie das nötige wissen eingeblasen bekommen und den rest für die prüfungen auswendig lernen können.
    die meisten waren versager(innen). andersrum haben wir auch genug davon, hobbyzockern zu glauben, das sie was von it verstehen, nur weil sie mal ne graka eingebaut haben.
    das einzige was da wirklich hilfreich ist, ist ein mehrtägiges, besser mehrwöchiges praktikum mit anspruchsvollen aufgaben, denn da zeigt sich, was gehauen und gestochen ist. was zb sehr wichtig ist, die fähigkeit sich selbst weiterzubilden, kann man aus keienr bewerbung, vorstellung oder singulären probearbeitstag herausfinden.
    hinzu kommt ja auch der aspekt, das es die leute demotiviert, wenn sie nach einer weile merken, das sie der ausbildung nicht gewachsen sind…man tut ihnen also keinen gefallen, sie reinzuschleifen.[/senfdazugeb]

    +1

    Bei Fragen fragen!

    #116960
    TschiTschi
    Teilnehmer

    @iche:
    Naja, was kann man in einem Praktikum schon für (anspruchsvolle) Aufgaben vergeben, wenn jemand keine Vorbildung besitzt. Außerdem: Wenn ich davon ausgehe, dass ich nicht jeden der ein Praktikum macht nehme/ nehmen kann – wie vielfach „überbuche“ ich solche Praktika. Wenn ich also 30, 40 oder noch mehr Plätze zu vergeben habe – wieviele Praktika vergebe ich dann: 50, 70, 100 mehr? Ich glaube, dass einem ein guter (Eignungs-)Test, verbunden mit einem ausführlichen Vorstellungsgespräch und Gruppenaufgabe (s.o.) schon ein gutes Gefühl gibt – bei weniger Aufwand. Und wenn man Zweifel an einem Bewerber hat, braucht man ihn ja (auch) nicht zu nehmen.

    Jedenfalls haben wir mit dieser bzw. der o.g. Vorgehensweise gute Erfahrungen gemacht!

    GG

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