Ich habe an dem Kongress leider nicht teilgenommen, war aber im Sommer 2004 in einem Seminar für IT-Aufgabenersteller und Prüfer. Da ging es schwerpunktmäßig um die Projektbearbeitung.
Die Prüfer beanstandeten bei den Prüflingen 3 Problemfälle:
- Das Projekt wird nicht echt in der Praxis durchgeführt (ist also z. T. fiktiv)
- Das Projekt ist zu leicht/zu banal, es enthält keine Problemstellung
- Der PrA versteht das Projekt nicht, weil es unklar beschrieben und unverständlich formuliert ist.
Dem Prüfungsteil „Projektbearbeitung“ wird häufig vorgeworfen, dass es nicht objektiv zu bewerten sei. Diesem Einwand wurde entgegengehalten, dass diese Kritik nur vorgeschoben sei. In Wirklichkeit ginge es den Prüfern um die langwierige, mühevolle Auswertung, es seien also zeitökonomische Gründe, die gegen das Projekt sprächen.
Es gab dann interessante Hinweise zu den Anforderungen an ein Projekt. Es muss z.B. ein Problem und Entscheidungen zwischen Alternativen enthalten. Welche Problemtypen gibt es und welche Lösungsstrategien?
Mein Fazit: Es ist jedem Ausbilder zu empfehlen, sich darum zu bemühen, Prüfer zu werden – zunächst als Stellvertreter. Prüfungsausschüsse sind paritätisch mit Arbeitnehmer- und Arbeitgebervertretern besetzt. Die AG-Vertreter werden von den Mitgliedsfirmen der Kammern vorgeschlagen, die AN-Vertreter werden von den Gewerkschaften (im IT-Bereich hauptsächlich IG-Metall und ver.di) benannt. Also mal beim Betriebsrat fragen oder an Gewerkschaftsvertreter wenden.
Freundlichen Gruß
Wilfried